Was versteht man unter Aufladung?
Ganz allgemein wird die Leistung eines Verbrennungsmotors von der, pro Zeiteinheit,
durchgesetzten Ladungsmenge (Füllungsgrad) bestimmt. Die Ladung selbst ist ein
Kraftstoff - Luftgemisch, das außerhalb (bei den meisten Ottomotoren) oder innerhalb
(Dieselmotoren) gebildet wird. Am Gesamtvolumen der Ladung ist der Kraftstoffanteil
sehr gering, beim Ottomotor beträgt das Verhältnis ca. 1:15 (Lambda 1; 14,6) beim
Dieselmotor ist der Luftanteil noch höher. Während die Kraftstoffversorgung kein
großes Problem darstellt, ist die ausreichende Versorgung mit Luft schwieriger. Beim
normalen Saugmotor ist die maximal mögliche zugeführte Luftmenge durch den Hubraum begrenzt. Das heißt, der Motor kann nicht mehr Luft ansaugen, als der
Zylinderinhalt beträgt. Die einfachste Möglichkeit die Luftmenge zu erhöhen, wäre eine
Vergrößerung des Hubraumes. Leider bringt diese Hubraumerhöhung fast nur Nachteile
mit sich. Durch den großen Hubraum steigen natürlich auch das Gewicht, der
Verbrauch und die Baugröße des Motors an.
Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken verwendet man verschiedene Arten der
Aufladung, die helfen, den Füllungsgrad entscheidend zu verbessern.
Bei der Abgasturboaufladung werden die, unter hohem Druck stehenden, Auspuffgase
durch den Auspuffkrümmer auf das Turbinenrad geleitet und versetzen dieses in Drehung. Das mit dem Turbinenrad durch eine Welle verbundene Kompressorrad saugt Umgebungsluft an und verdichtet sie. Die so vorverdichtete Luft wird dem Motor über
den Ansaugkrümmer zugeführt. Der Motor erhält so eine weit höhere Luftmenge, als er
selber anzusaugen vermag. Dadurch kann eine größere Menge Kraftstoff verbrannt
werden, was den Füllungsgrad beträchtlich erhöht.
Abgasturbolader Prinzip
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